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Compact Disc (CD) + Digital Album
The Hardcopy of the Album includes two arrangements of the compositions called "Dignity" written by Chick Corea and "Across the Universe" written by John Lennon. For copyrightreasons these are not available for download. The Album comes in a beautiful Digipack with an eight-page booklet.
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(Auszug aus dem Booklet)
Ich weiß nicht welch glückliche Fügung mich mit Carly zusammen brachte. Wir trafen uns bei einer dieser Gelegenheitsjobs und spielten Popklassiker im Cabaretgewand. Schöne Stücke wie „Summer In The City“ und „Money, Money, Money“. Wir hatten beim Soundcheck ein paar Jazzstücke gejamt und ich wurde ganz high von Carly’s sanfter Großmeisterschaft. Auf der Aftershowparty, spät in der Nacht, wagte ich die Frage, ob ich ihn ohne finanzielle Versprechungen ins Studio schleifen könnte, um mein persönliches Jazzdebüt zu verewigen.
Carly ist Pianist mit jeder Zelle seines Körpers und jeder Sekunde seiner Biographie. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren ging er in Argentinien ans Konservatorium, um schließlich mit fünfzehn selbst Dozent für Klavier zu sein. In ganz Südamerika und vielen Teilen Europas teilte er die Bühne mit bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern wie Elizabeth Dolinska, Lucas Masciano, Lina Johansen, Piero Lazorza, Maggi Garbino, Gustavo Gabbeta und dem berühmten argentinischen Musiker Jaime Torres.
Die Masterclasses von Größen wie Chick Corea, Russell Ferrante, Egberto Gismonti, Mike Stern, und Cedric Carl Dent von Take 6 sind zudem nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Ich spielte schon länger mit dem Gedanken, dass es langsam an der Zeit sei für ein wenig Selbstverwirklichung und Carly war für mich wie ein Zeichen.
Das nächste Zeichen hieß dann Hendrik. Er ist bereits ein langjähriger Freund und Kollege und für mich einer der musikalischsten Menschen, die ich kenne. Als Absolvent des Jazz-In¬sti¬tut-Ber¬¬lin ran¬giert er mü¬he¬los und stil¬fest durch ein reich¬hal¬ti¬ges Sammelsurium mu¬si¬ka¬li¬scher Wel¬ten. Neben seinem witzigen und kreativen Schlagzeugspiel ist er auch Sänger und Komponist und leitet derzeit in Osnabrück einen eigenen Chor. So hatte ich wenig Hoffnung, dass meine vielbeschäftigte erste Wahl, die ich 2003 bereits für mein Examenskonzert verpflichten konnte zu solchen Konditionen nach Berlin pendeln würde. Umso erstaunter war ich daher, als auch Hendrik ohne viel zu überlegen sofort ja sagte. Dann sollte es auch so sein – und los.
„Im Schafspelz“ ist ein autobiographisches Werk. Eine solche Aussage mag für ein Debüt vielleicht seltsam anmuten, ist es doch für gewöhnlich erst der Beginn; doch ich habe mich lange Zeit im Hintergrund gehalten wie es sich für einen Bassisten ziemt und meine vereinzelten Beiträge zur zeitgenössischen Kultur immer aus der zweiten Reihe getätigt. Die meisten meiner Stücke, die ich hier eingespielt habe, sind ergo bereits steinalt. Dieses Album sammelt all diese Fragmente meiner musikalischen Laufbahn ein, um sie in einen gemeinsamen Rahmen zu kleiden – nicht zu quetschen, sondern ihn vielmehr zu finden…
Für mich kam nur ein Trio in Frage. Natürlich kann ich nicht stellvertretend für meine ganze Spezies sprechen, doch ich wage zu behaupten: Bassistinnen und Bassisten lieben Trios. Jedenfalls trifft dies auf mich zu. Das Trio ist für mich – was Jazz angeht – die Königin der Besetzungen, die heilige Dreifaltigkeit sozusagen – Bass, Schlagzeug und ein schöner Flügel. Es ist ein sozialer Raum, der seinen Insassen die perfekte Größe bietet. Niemand tritt irgendwem auf die Füße, alle haben genügend Platz und sind voll ausgelastet. Die Kommunikation ist effizient und ansprechend zugleich. Für mich gibt es nichts, was besser funktioniert.
(weiter geht's bei den einzelnen Titeln, das Vollständige Booklet liegt beim Kauf des Albums als PDF bei)
credits
released June 1, 2010
Carly Quiroz - p
Hendrik Tepe - dr
Wolf Nilson - b, sounddesign
production, mix & mastering, arrangements and most compostions - Wolf Nilson